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  Foyer des Arts – Die John-Peel-Session (BBC/Tapete Records 2022)

Foto: © John Peel Archive

Der englische Radio-Moderator John Peel (1939–2004) war einer der beliebtesten Rundfunkveranstalter des Vereinigten Königreichs und gilt als einflussreichster DJ der Musikgeschichte. Ein wichtiger Teil seiner weltweit gehörten BBC-Sendungen waren die berühmten »Peel Sessions« zu denen er (bis dato zum Teil kaum bekannte) Bands ins Studio einlud, die dort ihre Stücke, in kurzer Zeit und ohne opulente Produktion, live einspielten. Die Gäste der zweiten Peel Session (1967) waren übrigens Pink Floyd. Stets seinem intuitiven Credo »I just want to hear something I haven’t heard before« folgend, war es Peel, der als Erster Musikbewegungen wie Reggae, Punk und Hip-Hop übers Radio verbreitete. Die Liste der Künstler und Bands, die ihm viel zu verdanken haben, ist lang, darunter: Jimi Hendrix, Grateful Dead, David Bowie, Rod Steward, Roxy Music, The Smiths, The Clash, Joy Division, The Cure, Black Sabbath, Nirvana, Pulp, Björk, PJ Harvey, U2, The White Stripes …

Als eine der wenigen deutschsprachigen Bands, wurden »Foyer des Arts« (Max Goldt / Gerd Pasemann) 1986 ins legendäre Maida Vale Studio 4 eingeladen, um dort eine John-Peel-Session aufzunehmen. Eine weitere, für deutschsprachige Bands damals seltene Ehre: John Peel spielte Albumtitel des Avantgarde-Pop-Duos auch mehrmals in seinen Sendungen. Ein Kölner Tontechniker hat mit Hilfe einer BBC-Kollegin das verschollen/gelöscht geglaubte Tape der John-Peel-Session mit Foyer des Arts Jahrzehnte danach doch noch ausfindig machen können. 35 Jahre später erscheint diese Rarität nun als frisch gepresste Schallplatte bei Tapete Records (12″ EP, VÖ 15. Juli 2022).

www.tapeterecords.com

  Schrifttitel und Plakate für Lennart Schilgen

Lennart Schilgen ist Liedermacher, Chansonnier, Musik-Kabarettist. Er lebt in Berlin, tourt mit seinem Soloprogramm und als Teil der Rock-’n’-Roll-Kabarett-Band »Tonträger« durch Deutschland. Für seine versierten und tiefgründig-heiteren Auftritte, bei denen er singt, Gedichte vorträgt und dabei spielend zwischen Klavier und Gitarre (sowie zwischen tragisch und komisch) wechselt, hat er bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Porträtfoto: © Frank Eidel

Für seine aktuelle Tour beauftragte mich der vielseitige Künstler mit der Gestaltung seiner Programmplakate. Der Schrifttitel »Lennart Schilgen«, welcher unkonventionell, lebendig und spontan wirken sollte, ist handgezeichnet und steht in mattem Goldton auf schwarz-weißem Porträtfoto. − Eine Farbigkeit mit Bühnenaffinität, die aber auch signalisieren soll, was Lennart Schilgen neben Leichtigkeit, Witz und »Comedy« noch (dar)bietet: Talent, Klasse, eine philosophisch-kluge und anspruchsvolle − eben wirklich gute − Unterhaltung.

www.lennartschilgen.de

  This Emptiness Is Mine – Songtext-Lettering an Reichsbahn-Waggon für »Eating Snow«

© Fotos: (farblich veränderte Snapshots) aus dem Videomaterial von Robert Wölfer

Für ein Musikvideo des Elektro-Duos »Eating Snow« (Douglas Greed und Mooryc) habe ich einen Songtext mit Füllmarker und weißer Acrylfarbe über die längsseitige Außenwand eines ausgedienten Eisenbahnwagens geschrieben. Der rotbraun vorgestrichene, krustig-schöne Postwaggon steht normalerweise Graffiti-Künstlern zur Verfügung und parkt in Jena, auf dem Gelände des berühmt-berüchtigten Kassablanca Gleis 1. Der Songtext und nun auch das Lettering-Video gehören zum Stück »This Emptiness Is Mine« auf dem Debütalbum »Eating Snow«. Die intelligent-melancholische Musik dieser beiden Meister kann ich nur schwer beschreiben, aber wärmstens empfehlen.

 

 

 

 

 

Videopremiere im GROOVE-Magazin
www.eating-snow.com

  Frank Ortmann zeichnet Filmtitel für »The Gift« von Andrew (Griff) Griffin

Der britische Filmemacher Andrew Griffin (links) mit Kamerateam bei den Dreharbeiten zu »The Gift«

Der kalligrafische Filmtitel

Szenen aus »The Gift« (2011) mit Kate Dickie als Georgie und David McKay als Ian

© Fotos: Stork Nest Films

www.storknest.co.uk
www.imdb.com